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Studienbeiträge: FAU beschließt Verwendung im Sommersemester

10,6 Millionen standen zur Verfügung, strittig waren lediglich 70.000 Euro

Das zentrale Gremium zur Verwendung der Studienbeiträge (ZGS) hatte in seiner jüngsten Sitzung über insgesamt rund 640 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 10,6 Millionen Euro zu entscheiden. Lediglich in einem einzigen Fall wurde ein Antrag allein mit den Stimmen der Studierenden und gegen das Votum der übrigen Gremienmitglieder abgelehnt, bei allen anderen Anträgen kam es zu einstimmigen Ergebnissen oder zumindest deutlichen Mehrheiten.

„Die Zusammenarbeit in diesem Gremium zeigt mir jedes Mal, wie gut und verantwortungsvoll die Studierenden an der Entwicklung der Universität mitarbeiten“, betont Prof. Johanna Haberer, die als Vizepräsidentin für Lehre den Vorsitz im ZGS innehat. „Obwohl die Studierenden die Studienbeiträge ablehnen, sind sie in der Gremienarbeit überaus konstruktiv und engagiert. Auch diesmal haben wir bei insgesamt rund 10,6 Millionen Euro, verteilt auf 640 Anträge, lediglich in einem einzigen Fall einen Dissens, den wir im Gremium nicht ausräumen konnten. 99,85 Prozent unstrittige Fälle – das ist eine Leistung, von der beispielsweise Bundestag und Landtage, aber auch andere Universitäten und Hochschulen, nur träumen können.“

Zu den aus Studienbeiträgen finanzierten zentralen Maßnahmen gehören beispielsweise längere Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek, eine verbesserte Literaturversorgung, längere Öffnungszeiten in der Studienberatung, eine Verstärkung der Auslandsstudienberatung sowie, als einer der größten Posten, zusätzliche Kurse zur Sprachausbildung im Sprachenzentrum. Allein dafür hat das ZGS über 700.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Wer sich ein Bild davon machen will, wofür Studienbeiträge eingesetzt werden, muss nur mal nachschauen, wie lange beispielsweise die Universitätsbibliothek vor der Einführung der Studienbeiträge geöffnet hatte“, so Haberer. „Dass hier eine deutliche Verbesserung eingetreten ist, die anders nicht finanzierbar wäre, ist ein Fakt, den niemand wegdiskutieren kann.“

Im einzigen strittigen Fall geht es um die Bereitstellung von 140.000 Euro für die Wartung von zusätzlichen Multimediageräten in Seminarräumen. Dem Kompromissvorschlag, wie schon in den vergangenen Semestern nur die Hälfte der beantragten Mittel, also 70.000 Euro, zu bewilligen und die andere Hälfte aus universitären Geldern zu bezahlen, wollten die studentischen Vertreterinnen und Vertreter im ZGS dieses Mal – anders als in den letzten Jahren – nicht folgen. Die Universitätsleitung, die am Ende entscheiden muss, hat sich lediglich in diesem einen Fall im wohlverstandenen Eigeninteresse der Studierenden über das ZGS-Votum hinweggesetzt. „In der Vergangenheit konnten wir uns bereits mehrfach auf einen Kompromiss einigen“, sagt Haberer, „diesmal leider nicht“.

Um die an der FAU vorhandene Transparenz bei der Verwendung der Mittel (unter www.studienbeitraege.fau.de kann man sich umfassend über Grundsätze, Anträge und Beschlüsse informieren) weiter auszubauen, plant die FAU auf Anregung der Studierenden ein Internetportal, auf dem alle Universitätsangehörigen, also nicht nur die Mitglieder in den Vergabegremien, schon in der Antragsphase informiert und eingebunden werden. „Wenn die Anträge schon vor der Beschlussfassung online eingesehen und zusätzlich auch kommentiert werden können, bekommen die zuständigen Gremien ein umfassendes Meinungsbild aus der Universität“, so die Vizepräsidentin. „Das ist bei der Entscheidungsfindung und auch bei der Erarbeitung von Kompromissen sicherlich ungemein hilfreich und führt natürlich zu noch mehr Transparenz. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften arbeitet bereits mit einer solchen Plattform, die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Ich bin mir sicher, dass wir hier ein Instrument haben, von dem alle Beteiligten profitieren.”

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Christian Thiem

Tel.: 09131/85-26807

christian.thiem@zuv.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 55/2012 vom 30.3.2012

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