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Voll im Takt

Herz-Bypass funktioniert seit 36 Jahren tadellos

Am Universitätsklinikum Erlangen wurde im November 1969 von Prof. Dr. Gerd Hegemann erstmals in Deutschland eine koronaren Venenbypass-Operation durchgeführt. Die erfolgreiche Arbeit wurde unter anderen von seinem Schüler – dem Erlanger Herzchirurg Prof. Dr. Jürgen von der Emde – fortgeführt. Von der Emde legte vor 36-Jahren einem heute 80-jährigen Patienten zwei Bypässe, die weiterhin „tadellos funktionieren“. Das stellten jetzt Herzchirurg Prof. Dr. Michael Weyand und Kardiologe Prof. Dr. Werner Daniel bei einem Herz-CT im Herzzentrum des Uni-Klinikums Erlangen fest. „Michael Vogl und viele andere Patienten, die am Uni-Klinikum Erlangen einen Bypass erhielten, zeigen uns, dass die langjährige Erfahrung mit Bypass-Operationen im Herzzentrum Erlangen zu besten Behandlungsergebnissen führt“, sagte Prof. Weyand. Im bundesweiten Durchschnitt müssen 50 Prozent der Bypässe in der Regel nach 10 Jahren erneuert werden.

Eine Bypass-Operation wird durchgeführt, wenn z. B. Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronararterien) vorliegen, welche die Durchblutung des Herzmuskels beeinträchtigen. Mittlerweile bekommen in Deutschland jedes Jahr rund 70.000 Patienten einen Bypass. Die Operation dauert je nach Anzahl der benötigten Gefäßbrücken zwischen zwei und fünf Stunden. Dabei stellt der Chirurg eine Umgehung (englisch „bypass“) des betroffenen Gefäßes her, um das zuvor unzureichend durchblutete Gewebe wieder besser mit Blut zu versorgen. Für den Bypass verwendet der Operateur körpereigene oder künstliche Gefäßprothesen.

Mit der Diagnose „Angina pectoris“ kam der Münchner Michael Vogl 1975 im Alter von 43-Jahren ins Uni-Klinikum Erlangen. Kurz zuvor hatte er einen Herzinfarkt und litt unter Atemnot. Prof. Dr. Jürgen von der Emde, der von 1977 bis 1999 die Erlanger Herzchirurgie leitete, entschloss sich, dem Patienten zwei Venen-Bypässe zu legen. Dafür ist Vogl, der in diesem Jahr seinen 80-Geburtstag feierte, dem Herzspezialisten bis heute dankbar. „Die Operation ermöglichte es mir, ein normales, schmerzfreies Leben zu führen und ich konnte wieder in meinem Beruf arbeiten“, sagt Vogl. Vor kurzem unterzog er sich im Universitären Herzzentrum Erlangen einer Computertomografie des Herzens. Das erfreuliche Ergebnis: „Beide Bypässe sind noch voll funktionsfähig. Michael Vogl kann jetzt zuversichtlich seinem nächsten runden Geburtstag bei bester Gesundheit entgegensehen“, sagte Prof. Weyand.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Michael Weyand

Telefon: 09131/85-33319

herzchirurgie@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 214/2011 vom 3.8.2011

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