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Unterstützung wohnungssuchender Studierender

Angebote und Hinweise der FAU und der Städte Erlangen, Nürnberg und Fürth

Der doppelte Abiturjahrgang stellt auch Anforderungen an den Wohnungsmarkt. Im Städtedreieck Erlangen, Nürnberg und Fürth ergeben sich dabei mehr Chancen für flexible und mobile Studierende als in anderen Regionen Bayerns. „Denken Sie bei Ihrer Suche nach einem Dach über dem Kopf nicht nur an Erlangen, sondern denken Sie an die gesamte Region“, formulierte FAU-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske seinen Appell an die (zukünftigen) Studierenden im heutigen gemeinsamen Pressegespräch der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg sowie der Städte Erlangen, Nürnberg und Fürth zur Wohnraumsituation im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs. Auch wenn es in keiner der drei Städte größere Leerstände bei Wohnungen und Wohnheimen gibt, so eröffnen Erlangen, Nürnberg und Fürth mit einem Bestand von mehr als 390.000 Wohnungen weitaus größere Chancen, eine passende Unterkunft zu finden, als die Fokussierung auf allein eine Stadt. Den Aufruf von Präsident Grüske unterstützen die Nürnberger Hochschulen, die Oberbürgermeister der drei Städte und das Studentenwerk. „Wir gehen davon aus, dass es bei gemeinsamen Anstrengungen gelingen wird, den zusätzlichen Studierenden ein entsprechendes Angebot zu machen“, sagte FAU-Präsident Grüske.

Details erläuterten die Vertreter der Städte Erlangen, Nürnberg und Fürth – für Erlangen u.a. Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, für Nürnberg Stadtdirektor Hans-Joachim Schlößl und für Fürth Stadtbaurat Joachim Krauße sowie der stellvertretende Geschäftsführer des Studentenwerks Mathias M. Meyer. Dr. Brigitte Perlick, Leiterin des Referats für Internationale Angelegenheiten an der FAU wies auf die besondere Situation ausländischer Studierender hin.

Angesichts des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht bietet die FAU allein in diesem Jahr 1369 zusätzliche Plätze für Studienanfänger im ersten Hochschulsemester an. Insgesamt entstehen etwa 4200 neue Studienplätze an der FAU. Doch die Studierenden brauchen nicht nur einen Platz an der Universität, sondern auch einen Platz zum Wohnen. Besonders schwierig gestaltet sich die Wohnungssuche für Studierende und Doktoranden aus dem Ausland mit zum Teil geringen Deutschkenntnissen. Die ausländischen Gäste kommen gemäß der jüngsten Umfrage des International Student Barometers aufgrund des hervorragenden Bildungssystems, persönlicher Sicherheit und erträglicher Studienkosten gerne nach Deutschland, müssen aber hier natürlich auch angemessen wohnen können. Unbürokratische Hilfe hat nun die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Erlangen GEWOBAU zugesagt, die in der Brüxer Straße bis zu 50 Wohnplätze für ausländische Studierende vom Wintersemester an bis voraussichtlich 2014 zur Verfügung stellt.

Der Wohnungsknappheit wird etwa über die Aufstockung von Wohnheimplätzen entgegengesteuert: Das Studentenwerk bietet im Wintersemester 2011/12 1824 Wohnheimplätze in Erlangen an – in Nürnberg 1593. Hinzu kommen in Erlangen 1613 Wohnheimplätze anderer Träger, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden – in Nürnberg 440. In privater Trägerschaft werden im Winter weitere 222 Studierendenappartements in Erlangen bezugsfertig sein. In Nürnberg entstehen mehr als 400 solcher Appartements, die aber erst 2012 fertiggestellt sein werden. So soll dem Mangel an kleineren Wohnungen begegnet werden. Das Studentenwerk bietet neben Wohnheimplätzen auch den Service einer Privatzimmer-Vermittlung in Erlangen, Nürnberg und Fürth.

Neben den Anstrengungen des Studentenwerks unter Geschäftsführer Otto de Ponte hat die Stadt Erlangen in Kooperation mit der FAU im Mai 2011 das Projekt „Wohnen für Hilfe“ beschlossen. Dieses sieht vor, dass Studierende sich mit Privatvermietern über einen vertraglich geregelten Mietnachlass einigen und im Gegenzug Service-Leistungen wie Gartenpflege, Einkaufen etc. übernehmen. Im Amt für Soziales, Arbeit und Wohnen, Sachgebiet Wohnungsbindung/Wohnungsvermittlung unter der Leitung von Robert Hatzold werden seitdem die Angebotsdaten mit den Nachfragedaten des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg abgeglichen, um private Zimmer oder Wohnungen an Studierende vermitteln zu können. Das Projekt führte schon Anfang Mai zu einer Zunahme des ans Studentenwerk gemeldeten frei stehenden Wohnraums: 2010 gingen beim Studentenwerk 534 Angebote an privaten Wohnungen/Appartements (1-5 Zimmer) ein, im April/Mai 2011 insgesamt 700. „Mit dem Projekt ‚Wohnen für Hilfe’, aber natürlich auch mit anderen Maßnahmen, sollte es uns gelingen, Schritt für Schritt das Wohnungsangebot auszubauen. Studierende auf Wohnungssuche können versichert sein, dass Universität, Studentenwerk und die Stadt Erlangen alles ihnen Mögliche tun, um den nötigen Wohnraum bereitzustellen“, sagte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis.

In Nürnberg steht als Anlaufstelle für wohnungssuchende Studierende das Amt für Wohnen und Stadtentwicklung in der Marienstraße 6 zur Verfügung. Dort werden geförderte Wohnungen von Wohnungsgesellschaften und privaten Vermietern angeboten. Hier können sich Studierende auch für eine Wohnung vormerken lassen. Außerdem bietet die wbg Nürnberg in ihrem ImmoCenter in der Welserstraße 25 u.a. Wohnungen auch für Wohngemeinschaften an.

In Fürth besteht eine kontinuierlich deutliche Nachfrage nach Wohnraum, die sich etwa in der Vielzahl von größeren Neu- und Umbauvorhaben im Stadtgebiet manifestiert. Die Fürther Innenstadt weist einen großen Bestand an historisch wertvollen wie preislich erschwinglichen Mietwohnungen auf, die sich für studentisches Wohnen eignen. Weiterer Pluspunkt ist die Infrastruktur, die sich nicht zuletzt über eine gute Verkehrsanbindung nach Erlangen und Nürnberg zeigt. Adressaten für Wohnungssuchende sind die Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften, die großen örtlichen Bauträger sowie der private Wohnungsmarkt.

Der Leiter des Amts für Wohnen und Stadtentwicklung der Stadt Nürnberg Hans-Joachim Schlößl sowie der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen Dr. Siegfried Balleis betonten den guten, im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs verstärkt ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. So fährt der Bus 30/30E (Nürnberg-Thon/Erlangen) seit 2. Mai, also seit Beginn des Sommersemesters, im 10-Minuten-Takt. Vom 17. Oktober an, mit Beginn des Wintersemesters, wird das Angebot erweitert durch den Einsatz des Schnellbuses 30 S (Nürnberg-Thon/Erlangen Arcaden) im 20-Minuten-Takt. Das geht einher mit einer Erhöhung von sechs auf neun Fahrten pro Stunde zwischen Nürnberg-Thon und Erlangen-Arcaden. Bei Nachfrage soll dieses Angebot auch für das Sommersemester 2012 gelten. Statt acht Gelenkbussen sollen vom 17. Oktober an für die Linie 30 insgesamt elf eingesetzt werden, die statt 70 bis 80 Personen auf den zweiachsigen Bussen Platz für 130 bis 140 Personen bieten. Außerdem soll im Wintersemester der BusĀ  293 zwischen Hugenottenplatz und Technischer Fakultät statt alle 15 Minuten alle sieben bis acht Minuten fahren. Die Frequenz des Busses 287 in Richtung Sebaldussiedlung/Technische Fakultät wird bereits erhöht durch Zusatzbusse, so dass dieser statt vier- nun achtmal pro Stunde bis ca. 9 Uhr fährt.

FAU, Studentenwerk Erlangen-Nürnberg sowie die Städte Erlangen, Nürnberg und Fürth appellieren an alle Vermieter, sich der besonderen Situation der Studierenden im kommenden Wintersemester anzunehmen und Zimmer sowie Wohnungen in verstärktem Maß anzubieten. Außerdem wird von den Städten die dringende Bitte an den Freistaat Bayern gerichtet, die Wohnungsbauförderung zu intensivieren, insbesondere die Förderung von weiteren Studentenwohnheimen in allen drei Städten.

Mehr Informationen:

Mathias M. Meyer

stellv. Geschäftsführer des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg

Tel.: 09131/8002-30

mathias.m.meyer@rzmail.uni-erlangen.de

Hans-Joachim Schlößl

Stadtdirektor der Stadt Nürnberg

Tel.: 0911/231-2210

hans-joachim.schloessl@stadt.nuernberg.de

Robert Hatzold

stellv. Leiter Abteilung Wohnungswesen, Amt für Soziales, Arbeit und Wohnen der Stadt Erlangen

Tel.: 09131/86-2870

robert.hatzold@stadt.erlangen.de

Joachim Krauße

Stadtbaurat der Stadt Fürth

Tel.: 0911/974-1051

referat5@fuerth.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 219/2011 vom 22.8.2011

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