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FAU begleitet die Energiewende in Bayern

Präsident und Wissenschaftler stellen mittelfränkischen Politikern

Forschungsprojekte vor

Die Energiewende ist derzeit ein zentrales politisches Thema. Der Blick geht in die Zukunft: Was kann, was muss jetzt getan werden, um regenerative Energien optimal zu nutzen, neue Formen der Energiegewinnung, -verteilung, -speicherung und -einsparung zu entwickeln und zu etablieren. Zahlreiche mittelfränkische Mandatsträger – Abgeordnete aus Landtag, Bundestag und Europäischem Parlament – sowie Vertreter der Regierung und des Bezirks Mittelfranken, informierten sich am Montag, 25. Juli 2011, bei einem Ortstermin darüber, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zur Beantwortung dieser Fragen beitragen können.

„Der Themenkomplex Energie – Umwelt – Klima ist einer unserer großen, übergreifenden Wissenschaftsschwerpunkte“, erläuterte Uni-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske zu Beginn. Konkret heißt dies unter anderem, dass mehr als 40 international renommierte Professorinnen und Professoren fächerübergreifend an der FAU auf diesem Feld forschen und lehren. Zudem unterstreicht die weit überdurchschnittliche Höhe der aus Industrie und öffentlicher Hand eingeworbenen Drittmittel die Relevanz des Themas und die anerkannte Leistungsfähigkeit der beteiligten Forscherinnen und Forscher. Und nicht zuletzt fördert die Bayerische Staatsregierung mit dem Energie Campus Nürnberg EnCN und dem Bayerischen Technologiezentrum für elektrische Antriebe E|Drive Center zwei groß angelegte kooperative Forschungsprojekte, die von der FAU initiiert wurden und mit ihrer Arbeit den Technologiestandort Nürnberg stärken. „Das allein zeigt schon, dass wir auf technisch-naturwissenschaftlichem Gebiet eine führende Rolle bei der wissenschaftlichen Begleitung und Umsetzung der Energiewende spielen“, betonte Prof. Grüske. Hinzu kommt der Kooperationsvertrag mit der Ohm-Hochschule zum Aufbau des Nuremberg Campus of Technology, der die Kompetenzen in Nürnberg auf eine breite nachhaltige Basis stellen soll.

An Beispielen für entsprechende Forschungsprojekte herrscht folglich kein Mangel. So arbeitet etwa der Lehrstuhl für Strömungsmechanik an neuen, schadstoffarmen und sparsamen Verbrennungstechnologien. Die Lehrstühle für Werkstoffe der Elektronik und Energietechnik und für Physikalische Chemie I forschen an organischen Solarzellen, die der Solartechnologie neue Anwendungsfelder eröffnen und gleichzeitig die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde erheblich reduzieren können. Am Lehrstuhl für Technische Thermodynamik beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Frage, wie herkömmliche Kraftwerke effizienter und umweltfreundlicher gemacht werden können. Und gleich mehrere Lehrstühle arbeiten an der Lösung einer der größten Herausforderungen der Energiewirtschaft: der Frage, wie Schwankungen von Angebot, Menge und Verbrauch von Energie optimal gemanagt werden können.

Prof. Dr. Wolfgang Arlt, Inhaber des Lehrstuhls für Thermische Verfahrenstechnik und Sprecher der wissenschaftlichen Leitung des EnCN, nutzte zusammen mit den Wissenschaftlern Prof. Dr. Jörg Franke (Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik), Prof. Dr. Matthias Luther (Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme), und Prof. Dr. Lothar Frey (Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente) von der FAU die Gelegenheit, den anwesenden politischen Entscheidungsträgern anhand konkreter Beispiele zukunftsfähige Lösungen für die Energieversorgung vorzustellen. Arlt bilanzierte: „Die große Herausforderung der nächsten zehn Jahre ist es, den Ausstiegsbeschluss aus der Kernenergie bei gleichbleibender Versorgungsqualität und angemessenen Preisen umzusetzen. Da ist insbesondere die Wissenschaft gefordert. Das Fundament hierfür haben wir schon einmal bereitet, so dass Bayern technologisch an vorderster Front arbeitet.“

Für FAU-Präsident Grüske sind Gespräche mit politischen Mandatsträgern unverzichtbar. „Wir werden zum weitaus größten Teil aus Steuergeldern finanziert und müssen deshalb auch den gewählten Volksvertretern Rechenschaft über unsere Arbeit ablegen“, sagt er. „Vor allem aber ist es mir wichtig, immer wieder die Bedeutung der Wissenschaft als Basis für politische Entscheidungen zu unterstreichen und zu zeigen, wie viel Know-how in Deutschland und speziell an der FAU vorhanden ist, wie gut wir die Abgeordneten mit Wissen und Informationen versorgen können. Und natürlich will ich auch jede Chance nutzen, die Leistungsfähigkeit der FAU als eine der forschungsstarken Universitäten in Deutschland zu demonstrieren.“

Weitere Informationen für die Medien:

Präsident

Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske

Tel.: 09131/85-26605

praesident@uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 209/2011 vom 25.7.2011

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