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Informationen zu Brustkrebs

Tag der offenen Tür am Universitäts-Brustzentrum Franken

Aktuelle Erkenntnisse aus internationalen Kongressen, wie dem San Antonio Breast Cancer Symposium in Texas (USA) und St. Gallen Breast Cancer Conference 2011, über die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs-Patienten stehen im Mittelpunkt von Vorträgen, Workshops und Präsentationen beim ersten Tag der offenen Tür des Universitäts-Brustzentrums Franken im Uni-Klinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann). Infos über Plastische Chirurgie, eine begehbare Brust und Büffet runden das Programm ab. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 2. April 2011 von 9 bis 16 Uhr in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen (Universitätsstrasse 21-23) statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.uk-erlangen.de.

Bislang wurde bei Brustkrebs eine Therapie in erster Linie aufgrund von z. B. Tumorgröße oder der Tatsache, dass lokale Lymphknoten in der Achselhöhle befallen waren, festgelegt. „Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Biologie, d. h. Eigenschaften des Tumors, für das Vorgehen wichtiger sind, und die klassischen Kriterien in den Hintergrund rücken“, sagte Oberarzt PD Dr. Michael Lux aus dem Universitäts-Brustzentrum Franken. Anhand einer Tumorprobe könne bestimmt werden, welche Gene aktiviert oder inaktiviert sind, und so ein individuelles Risikoprofil für einen Rückfall der Tumorerkrankung erstellt werden. Bei einem hohen Risiko wird z. B. im Anschluss an eine Operation die Chemotherapie durchgeführt. Bei niedrigem Risiko kann darauf verzichtet werden. „Das ist für viele Patientinnen eine enorme Entlastung – auch im Hinblick auf die Nebenwirkungen dieser Therapie“, weiß PD Dr. Lux.

Die Studienergebnisse zeigen auch, dass das operative Vorgehen immer weniger radikal erfolgen muss. „Die Möglichkeiten der Brusterhaltung haben deutlich zugenommen und auch auf eine komplette Entfernung der Lymphknoten der Achselhöhle kann immer häufiger verzichtet werden“, sagte der Sprecher des Universitären Brustzentrums Frankens, Prof. Dr. Matthias W. Beckmann. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass man bei bestimmten Kriterien sogar auf eine weitere Operation der Achselhöhle verzichten kann, auch wenn die so genannten Wächterlymphknoten, d. h. die ersten Lymphknoten im Lymphabflussgebiet der Brust, befallen sind. „Viel wichtiger sind hier die medikamentösen Therapien, welche in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen erfahren haben“, sagte Prof. Beckmann.

Insbesondere die Chemo- und Immuntherapien vor einer Operation ermöglichen neben einer Verkleinerung des Tumors und besseren Operationsmöglichkeiten eine direkte Bestimmung des Ansprechens. „Das bedeutet, dass man sicher sein kann, dass die Therapie gezielt hilft“, so Prof. Beckmann. Erste Ergebnisse der GeparQuinto-Studie bringen neue Erkenntnisse zu der Art und Weise, wie Krebs-Medikamente kombiniert werden können. Das Universitäts-Brustzentrum Franken konnte dabei einen wichtigen Beitrag leisten.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. Michael Lux

Tel.: 09131/85-33553

michael.lux@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 84/2011 vom 30.3.2011

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