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Thomas Reuters kürt Prof. Dr. Christoph J. Brabec zu einem der besten Materialwissenschaftler

Über eine hohe wissenschaftliche Auszeichnung darf sich Professor Dr. Christoph J. Brabec freuen: Der Inhaber des Lehrstuhls für Werkstoffe der Elektronik und Energietechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist nach einem Ranking des Instituts Thomas Reuters einer der besten Materialwissenschaftler der Welt. Das Institut hat eine Science Watch Analyse durchgeführt und in einem Ranking die 100 erfolgreichsten Materialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der vergangenen Dekade (2000 bis 2010) ermittelt. Mit einem beachtlichen Ergebnis für den 44-jährigen Wissenschaftler der Technischen Fakultät in Erlangen. Auf einer Liste der Top 100 weltweit nimmt Professor Brabec den 12. Platz ein.

Gemäß der Ranking-Liste gibt es lediglich einen Europäer (Niederlande), der noch besser abgeschnitten hat. Christoph J. Brabec selbst will kein großes Aufheben um seinen 12. Platz machen. „Ich war extrem überrascht“, sagt der Wissenschaftler und fügt hinzu, dass er sich geehrt fühle.

Der gebürtige Österreicher, der vor seinem Wechsel an die FAU (2009) ausschließlich in der Industrie tätig war, ist neben 99 akademischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Top 100 der einzige industrielle Forscher in dieser aktuellen Dekade. „Dass ich auf Augenhöhe mit akademischen Kollegen stehe, hätte ich nicht geglaubt“, sagt Brabec. Schließlich hätten industrielle Forscherinnen und Forscher weniger Zeit, um sich dem wissenschaftlichen Publizieren zu widmen. Und gerade diese Publikationsleistung sei für das Ranking entscheidend gewesen. Um für die Evaluierung berücksichtigt zu werden, mussten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mindestens 25 Artikel in renommierten Zeitschriften der Materialwissenschaft veröffentlicht haben. Brabec kommt auf 43 Paper.

Professor Brabecs wissenschaftliches Steckenpferd ist seit jeher die Herstellung organischer Solarzellen, die auch Inhalt seiner Habilitationsarbeit ist (2003 Kepler Universität Linz). Bevor sich Brabec vor einem Jahr als Lehrstuhlinhaber für Werkstoffwissenschaften der rein akademischen Wissenschaft verschrieben hat, war er als Chief Technology Officer (CTO) des weltweit tätigen Solarzellenherstellers Konarka tätig. Die US-Firma, die ihren europäischen Hauptsitz im Nürnberger Energietechnikzentrum (etz) hat, stellt organische Solarzellen in Form biegsamer Folien her. Unter seiner Regie habe es „das Unternehmen als einzige Firma weltweit geschafft, Rolle für Rolle gedruckte Photovoltaikmodule für die Solarstromerzeugung auf den Markt zu bringen“, sagt Brabec.

Darüber hinaus hat Brabec mit seinem Team mehr als 100 Patente auf den Weg gebracht. All dies sei nur möglich gewesen, „weil ich unglaublich motivierte Kollegen und ein tolles Team hatte“, erinnert sich der Wissenschaftler an seine Zeit bei Konarka.

Seinen Wechsel von der Industrie an die Universität hat Christoph J. Brabec aber nicht bereut. An der FAU will er sich weiterhin der kostengünstigen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen widmen. Dabei hält er Kontakt zu anderen Forscherinnen und Forschern aus Industrie und Zentren wie der Erlangener Abteilung des bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern), das Brabec als wissenschaftlicher Leiter und Vorstandsmitglied unterstützt, oder dem Energie Campus Nürnberg (EnCN), in dem die Solarfabrik der Zukunft, eine Pilotlinie zur Produktion kostengünstiger Solarmodelle, aufgebaut werden soll.

Brabec, Mitglied im Cluster of Excellence Engineering of Advanced Materials (EAM), fasst zusammen: „Ich bin nach wie vor von dieser Kultur der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft in Erlangen begeistert.“

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Christoph J. Brabec

Tel.: 09131/85-25426

christoph.brabec@ww.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 80/2011 vom 24.3.2011

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