Aktuelles


Eine Karte für alles

Neuer Service für Studierende der FAU soll im Wintersemester starten

Eine Karte für die Universitätsbibliothek, eine weitere Karte für das Studentenwerk und noch eine Karte für die Türschließanlagen und dazu einen Studentenausweis auf Papier zum ausdrucken und ausschneiden – ein Zustand, den viele Studierende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) nur mit Kopfschütteln kommentieren. „Warum lassen sich diese Funktionen nicht mit einer einzigen Karte verwirklichen?“ war in den vergangenen Jahren eine häufig gestellte Frage.

Bei der Vertragsunterzeichnung (v. l. n. r.):

Hans Ruck, Geschäftsführer Magna Carta Chip-

card Solutions B.V., Thomas A.H. Schöck, Kanz-

ler der Universität Erlangen-Nürnberg, Otto de

Ponte, Geschäftsführer des Studentenwerks.

Foto: Universität Erlangen-Nürnberg

Nur wenn die FAU mit allen technischen Infrastrukturen neu ausgestattet werden würde, ließe sich eine „Karte für alles“ leicht realisieren. Sieht man sich jedoch einem oft über Jahrzehnte gewachsenen Geflecht unterschiedlicher Technologien gegenüber, wird die Aufgabe schwieriger. Da gibt es über den gesamten Campus verstreute Lesegeräte an Kopierern, Geldaufwerteautomaten und -abbuchungseinheiten an den Kassen in den Mensen und an den Verkaufsautomaten, die ebenso auszutauschen sind wie die vielen elektronischen Schließeinrichtungen, die beim Wechsel auf eine neue Chipkartentechnologie weiterhin funktionieren müssen – und all dies auf der Basis einer Kryptotechnologie, die sich über lange Zeit als fälschungssicher erweisen soll.

Um diesen gordischen Knoten auf dem Weg zu einer „Karte für alles“ an der FAU zu zerschlagen, hat die Universitätsleitung 2009 eine externe Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, in die alle Beteiligten aus der Universitätsverwaltung, der Universitätsbibliothek, dem Rechenzentrum, dem Studentenwerk, der Datenschutzbeauftragte, der Personalrat und der studentische Sprecherrat eingebunden wurden. Diese Studie wurde 2010 Grundlage einer europaweiten Ausschreibung zur technologischen Entwicklung der neuen multifunktionalen FAU-Chipkarte und der notwendigen Hard- und Softwareanpassungen in der Universität und des Studentenwerks. Als Sieger der Ausschreibung ging im Dezember 2010 die Firma Magna Carta Chipcard Solutions B. V. aus den Niederlanden hervor, mit der am 1. März 2011 ein Vertrag über die Einführung der neuen Karte geschlossen wird. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund eine Million Euro, „sicher ein erheblicher Betrag, den die Universität“, wie Kanzler Thomas A.H. Schöck feststellt, „insbesondere zur Serviceverbesserung für die Studierenden aber gern bereitstellt“. Der Kanzler verbindet damit das ehrgeizige Ziel, dass bereits im kommenden Wintersemester die im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs voraussichtlich weit mehr als 30.000 Studierenden der FAU mit einem einheitlichen Studierendenausweis im Scheckkartenformat mit Lichtbild und einheitlicher elektronischer Geldbörse ausgestattet werden können.

Studentenwerk als wichtiger und zuverlässiger Partner

Das Studentenwerk ist mit einem Investitionsvolumen von rund einer halben Million Euro an dem Projekt beteiligt und wird allein in Erlangen und Nürnberg 150 Kassen, Aufwerter und Verkaufsautomaten an das neue System anpassen. Für die nächsten Jahre wird eine Einführung des Systems an den Standorten Eichstätt, Ingolstadt und Ansbach angestrebt.

Das Studentenwerk arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren mit bargeldlosen Zahlungssystemen und verwaltet mit dem derzeitigen Chipkartensystem mehr als 130.000 nicht personalisierte Bezahlkarten für seine Gastbetriebe. Darüber hinaus nutzen zahlreiche Universitäten und Hochschulen im Betreuungsbereich des Studentenwerks die Karte für eigene Anwendungen. Warum also ein neues System? „Hauptkriterien sind für uns Sicherheit, Service für Studierende und Möglichkeiten der internen und externen Ausbaufähigkeit. Diesbezüglich bietet das neue System deutlich mehr Entwicklungspotenzial“, sagt Otto de Ponte, Geschäftsführer des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg.

Neben der Möglichkeit einer verfeinerten Warendisposition wird die Ablaufplanung in den Mensen und Cafeterien verbessert. Dabei werden vom Studentenwerk keinerlei personifizierte Daten erfasst oder verarbeitet. Mit der FAU als Partner erhalten knapp 60 Prozent der insgesamt mehr als 51.000 vom Studentenwerk betreuten Studierenden die neue Karte. Mittels eines Migrationsverfahrens wird sowohl die alte Karte als auch das Guthaben an das neue Abrechnungssystem in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks angepasst.

Neue Karte kommt von Magna Carta

Der Technologiepartner der FAU und des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg, die Firma Magna Carta Chipcard Solutions, entwickelt und liefert seit vielen Jahren Multifunktionskartensysteme für Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen. „Neben zahlreichen Hochschulen in den Niederlanden und Großbritannien erschließen wir nun auch den deutschen Markt und sind sehr stolz, dass wir nach der RWTH Aachen mit der FAU eine weitere große und traditionsreiche deutsche Universität zu unseren Kunden zählen und uns dieser Herausforderung stellen dürfen. Wir haben das Gefühl, dass die deutschen Kunden an einer zuverlässigen integrierten Kartenlösung interessiert sind, wie sie auch die FAU gefordert hat. Die Herausforderung besteht darin, von existierenden Kartensystemen zu einem integrierten System zu migrieren. Das macht dieses Projekt so herausfordernd, aber auch so interessant“, sagt Hans Ruck, Geschäftsführer von Magna Carta.

Weitere Informationen für die Medien:

für die Universität: Daniel de West

Tel.: 09131/85-26708, Daniel.de.West@rrze.uni-erlangen.de

Studentenwerk: Mathias M. Meyer

Tel.: 09131/8002-30, mathias.m.meyer@stw.uni-erlangen.de

Magna Carta Chipcard Solutions: Henry Kliegel

Tel.: 0172/456 4242, kliegel@magnacarta.nl

uni | mediendienst | aktuell Nr. 49/2011 vom 1.3.2011

Nach oben