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Prof. Dr. Margareta Klinger übernimmt das Ehrenamt zum 1. März

„Mein Ziel ist, dass sich die Patienten am Uni-Klinikum wohlfühlen, weil sie ernst genommen werden und sich in ihrer Würde geachtet fühlen“, erklärte Prof. Dr. Margareta Klinger, die neue Patientenfürsprecherin des Universitätsklinikums Erlangen, bei ihrer Amtseinführung. Der Klinikumsvorstand berief die Neurochirurgin zur Nachfolgerin des bisherigen Patientenfürsprechers, Walter Ketzinger, der sich aus persönlichen Gründen zurückzieht. Am 1. März 2011 tritt Prof. Klinger ihr neues Ehrenamt an und nimmt sich Zeit für Patienten, die Probleme haben oder Anlass zu einer Beschwerde sehen. „Ich bin unabhängig sowie weisungsungebunden, bewege mich also frei zwischen den Patienten, Ärzten, Pflegekräften und der Verwaltung und erarbeite Problemlösungen“, beschreibt die Patientenfürsprecherin ihre Aufgabe.

Bei der Amtsübergabe Ende Februar dankte der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Heinrich Iro, Walter Ketzinger für seine engagierte Arbeit. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Prof. Klinger eine erfahrene Nachfolgerin gefunden haben, die das Uni-Klinikum Erlangen bestens kennt“, so Prof. Iro.

Prof. Dr. Margareta Klinger leitete 40 Jahre lang die Poliklinik der Erlanger Neurochirurgie und blieb auch nach ihrem Ruhestand im Jahr 2006 noch in Kontakt mit der Klinik und ehemaligen Kollegen. „Als Ärztin kann ich viele Probleme fachlich besser verstehen als ein medizinischer Laie, aber in meiner neuen Rolle als Patientenfürsprecherin soll ich nicht therapieren, sondern zwischen den Patienten und dem medizinischen Personal vermitteln“, erklärt Prof. Klinger.

Deutschlands erste habilitierte Neurochirurgin

Margareta Klinger, geboren 1943 in Wien, wanderte im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Kanada aus und kam erst nach Abschluss ihres Medizinstudiums nach Deutschland. Als Medizinalassistentin arbeitete sie für den Direktor der Erlanger Neurochirurgie, Prof. Dr. Wolfgang Schiefer, und begann sich für dessen Fachdisziplin zu begeistern – zu dieser Zeit gab es in Deutschland noch keine einzige Neurochirurgin. Da der in Nordamerika erworbene Doktortitel in Deutschland nicht als Dr. med. anerkannt wurde, promovierte die junge Frau ein zweites Mal und bildete sich dann zur Fachärztin für Neurochirurgie aus. Ermutigt durch ihren Mentor, Prof. Schiefer, begann Dr. Klinger 1975 mit ihrer Habilitationsschrift über Liquorgängigkeit und Gewebegängigkeit von Antibiotika und wurde 1980 als erste Frau Deutschlands in der Neurochirurgie habilitiert. 2005 wurde Prof. Klinger zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie benannt – und ist dort bis heute als Frau allein unter Männern.

Margareta Klinger lebt in Uttenreuth, hat drei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder. Auch in ihrem Ruhestand übernimmt sie Praxisvertretungen in Erlangen und arbeitet außerdem fünf Stunden wöchentlich in einer Würzburger Praxis. Die Aufgabe als Patientenfürsprecherin des Uni-Klinikums Erlangen ist bei Weitem nicht ihr erstes und einziges Ehrenamt: Prof. Klinger singt in zwei Chören, arbeitet im Kirchenvorstand sowie in einem Bibelkreis mit und geht regelmäßig auf Wanderungen.

Weitere Informationen für die Medien:

uni | mediendienst | aktuell Nr. 48/2011 vom 1.3.2011