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Bilder vom Weltall

Studierende der FAU gewinnen ProSieben-Wettbewerb

Die Erde und das Weltall filmen, mit einem Budget von nur 100 Euro – dass das möglich ist, haben drei Studierende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bewiesen. Im Auftrag von ProSieben für die Sendung Galileo entwickelten sie in nur einer Woche ein Konzept, um das auf den ersten Blick Unmögliche möglich zu machen: Mit einem ausrangierten Wetterballon und einem Fallschirm des Deutschen Wetterdienstes, einem GPS-Tracker zur Positionsbestimmung sowie einer Kamera gelang es ihnen, Aufnahmen der Erde von der Stratosphäre aus zu machen. Ihre Konstruktion trotzte Temperaturen von bis zu -60 Grad Celsius, dem Auf- und Abstieg durch mehrere Schichten der Erdatmosphäre und der harten Landung auf einem Acker mitten in Tschechien.

Das FAU-Team (v.l.n.r.): Benedikt Billich,

Friedrich Meingast und Florian Bier.

Foto: privat

Friedrich Meingast, Benedikt Billich und Florian Bier heißen die drei Tüftler. Sie studieren Physik auf Lehramt und waren von der Aufgabe schnell begeistert. „Zuerst habe ich selbst nicht daran geglaubt, dass so etwas möglich sein könnte“, sagt Florian Bier im Rückblick. „Aber gerade weil sich die Aufgabe nicht auf Anhieb lösen ließ, wurde unser Ehrgeiz angestachelt.“ Da das Projekt im Wettstreit gegen ein Studententeam der TU München gestaltet wurde, galt es nicht nur, die Herausforderung zu meistern, sondern auch noch schneller eine Lösung zu finden als die Konkurrenten.

„Bedingung war, dass auf den Fotos die Erdkrümmung ebenso zu sehen ist wie das satte Schwarz des Weltalls hinter dem Horizont“, erklärt Bier. „Dank der Unterstützung durch den Deutschen Wetterdienst konnten wir auch deutlich unter der Budgetgrenze bleiben.“ Auch für ein GPS-Gerät hätte das Geld nicht gereicht – dieses stellte der Lehrstuhl für Didaktik der Geographie an der FAU dem Team zur Verfügung, was die Ortung des Ballons und der Kamera sehr erleichterte.

Am alles entscheidenden Wettkampftag trafen die Konkurrenten der FAU und der TU München direkt aufeinander. In Kastl bei Amberg starteten sie zeitgleich ihre Wetterballons, die sofort von starkem Westwind abgetrieben wurden. Drei Stunden mussten die Erlanger Studierenden warten, bis sie zum ersten Mal per Handy Kontakt zu ihrem Wetterballon aufnehmen und sich die Koordinaten zusenden lassen konnten. „Zu diesem Zeitpunkt war unsere Konstruktion noch nicht gelandet, die Koordinaten haben sich ständig verändert“, sagt Bier. „Immerhin konnten wir auf Grundlage dieser Daten schon einmal ausrechnen, wo der Ballon landen würde – ungefähr 50 Kilometer südlich von Prag.“

Der Beweis: Eine Aufnahme der Erde.

Foto: ProSieben Galileo

Die Rechnung stimmte. Auf einem Acker nahe der Ortschaft Krásná Hora nad Vltavou entdeckten Florian Bier, Friedrich Meingast und Benedikt Billich ihre Konstruktion. Nach Analyse der Bilder stand fest: Die Kamera hatte den gesamten Aufstieg des Ballons gefilmt, dessen Platzen aufgrund des geringen Luftdrucks in großer Höhe sowie einige Minuten des Abstiegs – inklusive der geforderten Bilder aus der Stratosphäre. Weil das Team der TU München seinen Ballon nicht wiederfinden konnte, kürte ProSieben das Team der FAU zum Sieger.

Der am 25. Januar um 19 Uhr auf ProSieben ausgestrahlte Galileo-Beitrag ist online unter www.prosieben.de/tv/galileo/videos abrufbar.

Weitere Informationen für die Medien:

Pascale Anja Dannenberg

Tel.: 09131/85-24036

presse@zuv.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 18/2011 vom 26.1.2011

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