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Näher an Lateinamerika

BAYLAT fördert bayerisch-lateinamerikanische Hochschulkontakte

Das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) wird heute feierlich eröffnet. Die Veranstaltung findet im Redoutensaal Erlangen in Anwesenheit des bayerischen Wissenschaftsministers Dr. Wolfgang Heubisch und des Präsidenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, statt. Zahlreiche hochrangige Repräsentanten lateinamerikanischer Staaten sowie Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft haben ihr Kommen zugesagt.

BAYLAT zielt auf den Aufbau und die Pflege direkter Kontakte zu Partnern aus Universitäten, Hochschulen und Unternehmen in Bayern und Lateinamerika. Die Serviceeinrichtung für alle bayerischen Universitäten und Hochschulen dient als Informations- und Kontaktstelle, sie unterstützt und fördert den Austausch von Studierenden, Doktoranden und Dozenten. Beispielsweise hilft BAYLAT bei der Vermittlung von Praktika und Auslandsstudienplätzen für Studierende oder Lehr- und Forschungsaufenthalten von Gastdozenten in Lateinamerika.

“Aufgrund der vielfältigen Kontakte zu Lateinamerika in Forschung und Lehre war die Universität Erlangen-Nürnberg geradezu prädestiniert für die Ansiedlung eines bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika”, sagt Uni-Präsident Karl-Dieter Grüske. Er hebt auch hervor, dass derzeit in ganz Bayern die Universität Erlangen-Nürnberg die meisten Kooperationen in insgesamt zwölf Ländern Lateinamerikas unterhält.

Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch betont: “Internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung ist die Antwort auf die Herausforderungen und Chancen einer globalisierten Welt. Der gegenseitige Austausch gerade während der akademischen Ausbildung ist deshalb von besonderer Bedeutung. Und Erfahrung an ausländischen Hochschulen ist zu Recht als Teil des Qualifikationsprofils von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefragt. Mit dem Hochschulzentrum für Lateinamerika haben wir eine zentrale Koordinierungsstelle geschaffen, die die zahlreichen Beziehungen bayerischer Hochschul- und Forschungseinrichtungen nach Lateinamerika stärker vernetzt und neue Kontakte etabliert.”

Ein wichtiges Ziel ist es auch, die Präsenz deutscher Sprache und Kultur in Lateinamerika zu stärken. “Wir sind überzeugt, dass die Kompetenz, die Sprache des Partners zu sprechen, eine zentrale Grundlage gut funktionierender Kooperationen, interregionaler Programme und solider, nachhaltiger Verbindungen auf allen Ebenen darstellt”, sagt Prof. Dr. Andrea Pagni, Vorsitzende des BAYLAT-Direktoriums und Professorin für Lateinamerikanistik an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Deshalb hat BAYLAT u.a. das Projekt “Germanistik in Lateinamerika” ins Leben gerufen, das die Kooperation zwischen der bayerischen und lateinamerikanischen Germanistik vertiefen soll. Unterstützt mit Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind in den vergangenen Wochen bayerische Professorinnen und Professoren aus den Universitäten Augsburg, Eichstätt und Erlangen-Nürnberg zu potenziellen Partneruniversitäten in Brasilien und Argentinien gereist. Im Austausch sollen lateinamerikanische Germanisten zu einer Sommerakademie nach Bayern kommen.

Im Anschluss an den heutigen Festakt wird die Absichtserklärung zwischen dem Bildungsministerium der Regierung von Jalisco der Mexikanischen Vereinigten Staaten und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Freistaats Bayern zur Etablierung von Kooperationen im Bereich Bildung unterschrieben. Für Jalisco wird Bildungsminister Ing. José Antonio Gloria Morales unterzeichnen und für das bayerische Staatsministerium Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch.

Das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika wurde im Jahr 2007 von der Universität Erlangen-Nürnberg initiiert. Ende 2008 haben die Universität Bayern e.V. und die Hochschule Bayern e.V. der Etablierung von BAYLAT ausdrücklich zugestimmt. Es ist eine Serviceeinrichtung aller bayerischen Universitäten und Hochschulen und ist analog zu anderen bayerischen Hochschulzentren wie BayCHINA oder BAYHOST nach einheitlichen Grundsätzen der Universität Bayern e.V. und der Hochschule Bayern e.V. konzipiert. Seit September 2009 wird das bayerisch-lateinamerikanische Kompetenzzentrum durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziert. Seit seiner Gründung hat BAYLAT in seinen Räumen schon mehr als 250 Partner und Besucher aus Universitäten, Hochschulen und Unternehmen in Bayern und Lateinamerika empfangen.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Irma de Melo-Reiners

Tel.: 09131/85-20946

sekretariat@baylat.org

uni | mediendienst | aktuell Nr. 80/2010 vom 26.04.2010

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