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Wurzeln der Erlanger Universität reichen zurück bis ins Mittelalter

Urkundenfund belegt Gründung einer technischen Ausbildungsstätte im Jahr 1376

APRILSCHERZ

Als “kleine Sensation” bezeichnet Uni-Kanzler Thomas A.H. Schöck eine Urkunde, die bei baulichen Sicherungsmaßnahmen im Erlanger Schloss gefunden wurde. Sie belegt die Gründung einer “königlichen Lehr- und Ausbildungsstätte der baumeisterlichen Zünfte” durch König Wenzel von Böhmen im Jahr 1376. Wenzel hatte der Siedlung Großenerlang 1374 die Marktrechte verliehen und wollte, so erste Vermutungen, durch die Bündelung der Ausbildung das wirtschaftliche Wachstum seines Lehens vorantreiben.

“Wir hatten im Erlanger Schloss Altbestände des Universitätsarchivs gelagert, die im Zuge einer kleineren Baumaßnahme umgeräumt werden mussten”, schildert Thomas Schöck die Geschichte des Überraschungsfundes. “Dabei fiel einem Mitarbeiter ein ganzes Bündel offensichtlich unkatalogisierter alter Urkunden auf, die wir dann zur Begutachtung an unsere Mediävisten gegeben haben. Eine dieser Urkunden lässt keinen Zweifel daran, dass Erlangen schon im ausgehenden 14. Jahrhundert Standort einer technischen Lehranstalt war.”

Die bisherigen Analysen der Urkunde und des Urkundentextes lassen, so Schöck, keinen Zweifel an der Echtheit des Dokuments zu. Um ganz sicher zu gehen ist das Fundstück inzwischen zur Untersuchung an das Archäologische Landesamt gegangen. Dort können mittels der C-14-Methode exakte Altersbestimmungen durchgeführt werden. “Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Wurzeln dank dieser Urkunde bis ins Mittelalter zurückverfolgen können”, sagt Uni-Kanzler Schöck. “Auch wenn die damalige Einrichtung sicherlich keinen umfassenden wissenschaftlichen Anspruch hatte, so können wir doch festhalten, dass die erste Technische Universität Nordbayerns in Erlangen stand.”

Weitere Informationen für die Medien:

Kanzler

Thomas A.H. Schöck

Tel.: 09131/85-26603

kanzler@zuv.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 58/2010 vom 1.4.2010

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