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Informationen zur Gaumenspalte

Ärzte des Erlanger Spaltenzentrums helfen Betroffenen

Das Interdisziplinäre Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Zentrum an der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Vorstand: Prof. Dr. Dr. Friedrich Wilhelm Neukam) lädt am Samstag, 6. Februar, zu seiner 12. Informationsveranstaltung für Patienten und deren Angehörige ein. Von 14 bis 16.30 Uhr referieren vier Ärzte des Uni-Klinikums Erlangen in Kurzvorträgen über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten und Therapieverfahren. Die Informationsveranstaltung findet in Hörsaal 2 der Zahnkliniken, Glückstraße 11, in Erlangen statt und wird gemeinsam mit der Wolfgang Rosenthal-Gesellschaft organisiert.

In der interdisziplinären Sprechstunde des Erlanger Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Zentrums befinden sich momentan etwa 500 Patienten in der Nachkontrolle. Sie werden hier mit modernsten Techniken betreut. Das Wachstum des Gesichts wird mit dreidimensionalen Methoden dokumentiert und analysiert. Die Besonderheit dieses Verfahrens ist, dass für den Patienten keine Strahlenbelastung entsteht und die Aufnahmen deshalb immer dann problemlos gemacht werden können, wenn sie notwendig erscheinen.

Ein besonderer Schwerpunkt ist außerdem die Kontrolle des Sprechvermögens der Patienten. Parallel zur Behandlung durch speziell ausgebildete Sprachspezialisten wird auch ein neuartiges elektronisches Verfahren zur Spracherkennung eingesetzt, das die Kontrolle automatisiert und objektiviert. So wird ein uneingeschränkter Vergleich des Sprechens über den gesamten Behandlungsverlauf garantiert. Die 3D-Messtechnik und die automatisierte Spracherkennung ermöglichen die objektive Beurteilung des Bedarfs an korrigierenden Operationen und helfen andererseits auch zu zeigen, dass der operative Aufwand tatsächlich zu Verbesserungen in Bezug auf das Sprechen und das Aussehen der Patienten geführt hat. Die Abteilungen, die sich in der interdisziplinären Sprechstunde engagieren, sehen so die Möglichkeit, den für den Patienten höchstmöglichen Behandlungsstandard zu erreichen und eine optimale Qualitätssicherung zu gewährleisten.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten treten in Europa bei etwa einem von 400 – 500 Neugeborenen auf und gehören damit zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Neben dem äußeren Erscheinungsbild können verschiedene wichtige Körperfunktionen – wie Atmung, Ernährung, Sprechen und Hören – beeinträchtigt sein. Daher ist eine Behandlung – beginnend möglichst bereits in den ersten Lebenstagen – durch mehrere Spezialisten notwendig. Im Erlanger Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Zentrum arbeiten Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, Hals-, Nasen-, Ohrenärzte, Phoniater und Pädaudiologen, Kinderärzte, Humangenetiker, Logopäden und Zahnärzte eng zusammen.

Weitere Informationen für die Medien:

Katrin Förster

Tel.: 09131/85-33616

katrin.foerster@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 25/2010 vom 4.2.2010

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