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Weltmeister aus dem Forschungslabor

Mit Füßen und Fäusten zum zweiten Weltmeistertitel

Ein Kickbox-Weltmeister im Forschungslabor: Dr. Simon Völkl (33), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Medizinischen Klinik 5 des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Andreas Mackensen), siegte jetzt zum zweiten Mal in seiner Karriere – nach 2008 – in der Disziplin „Pointfighting“ bei der Amateur Weltmeisterschaft in Edinburgh/Schottland. Im Finale der Gewichtsklasse 60 kg setzte er sich gegen David Middlemass aus Schottland durch. Auch beruflich setzt sich Dr. Völkl mit Abwehrmechanismen auseinander: In der Medizinischen Klinik 5 erforscht der Diplom-Biologe die Abstoßungsreaktion von Transplantaten.

Geschafft: Dr. Simon Völkl (links) holt sich zwei-

ten Weltmeistertitel gegen den Schotten David

Middlemass (rechts).             Foto: Sven Neumann

Über 1.500 Sportler aus knapp 30 Nationen nahmen an der Weltmeisterschaft der „World Kickboxing Association“ teil. Alle hatten sich zuvor in nationalen Wettkämpfen für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Auf sechs Kampfmatten trafen sie im Meadowbank Sports Center in Edinburgh an sechs Tagen aufeinander. Der Finalkampf zwischen den beiden Kontrahenten begann spannend: Nach einem Zwischenstand von 2:2 konnte Dr. Völkl jedoch einige Treffer auf seinem Konto verbuchen – ein Vorsprung, den er in dem zweimal zwei Minuten dauernden Kampf nicht mehr abgab. Am Ende siegte er klar mit 13:6 gegen den Schotten David Middlemass, der im vergangenen Jahr ebenfalls Vizeweltmeister geworden war. „Der Druck war diesmal deutlich höher als noch vor zwei Jahren“, berichtet der Kickboxer, der den 3. Dan-Meistergrad („Schwarzer Gürtel“) besitzt, „schließlich war ich nun kein No-Name mehr.“ Im vergangenen Jahr hatte er nur den 3. Platz erreicht; umso mehr freut es ihn nun, dass er sich dieses Jahr erneut den Titel holen konnte.

Mit 15 Jahren begann die sportliche Karriere des heute 33-Jährigen. Zunächst im Karatetraining entdeckte er nach vier Jahren das Kickboxen als seine Sportart. Vier mal die Woche trainiert Dr. Völkl: zweimal mit Trainer Roland Brodkorb beim SpVgg Erlangen und zweimal in seinem Heimatverein TV Mallersdorf (bei Regensburg) mit Trainer Andreas Babel. Zwischen acht bis zwölf Turniere bestreitet er im Jahr. Zusätzlich ist er selbst Kickbox-Trainer für Kinder und Erwachsene. „Der Sport gehört zu meinem Leben und ist auch ein Ausgleich zu meiner Arbeit, da ich viel am Computer sitze oder lese“, erklärt der Diplom-Biologe. Nach zwei Weltmeistertiteln sieht er sich aber noch nicht am Ende seiner Sportkarriere. Als nächste Herausforderung möchte er den Kampf mit den wenigen Profi-Kickboxern, die es weltweit gibt, aufnehmen.

Kickboxen ist, ähnlich wie Fechten, ein sehr schneller Zweikampf. Die Punkte werden mit Füßen (Kicken) und Fäusten (Boxen) erzielt. Die Sportart, die nach sehr strengen Regeln abläuft, entstand aus einer Verschmelzung der traditionellen ostasiatischen Kampfkünste Karate und Taekwondo mit westlichen Kampfsportarten wie Boxen und Sportkarate. Kickboxen ist nicht nur ein Kampfsport, sondern trainiert gleichzeitig den gesamten Körper in Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Simon Völkl

Tel.: 09131/85-36590

simon.voelkl@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 306/2010 vom 14.12.2010

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