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Mythos Ophelia

Ausstellung in der Unibibliothek, 22.10. – 12.11., Mo – Fr 8 – 18 Uhr

Im Ausstellungsraum Schuhstraße 1a zeigt die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg eine interdisziplinäre Ausstellung zum Thema “Mythos Ophelia. Eine Weiblichkeitsimagination im literarischen, bildkünstlerischen, soziokulturellen, medizinhistorischen und emanzipatorischen Diskurs”. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Ausschnitt des Plakats zur Ausstellung.
Bild: Frauke Bayer

Die Schau widmet sich der Frauenfigur Ophelia aus Shakespeares Tragödie “Hamlet. Prinz von Dänemark” und untersucht die vielfältigen Formen der Verehrung, die die Geliebte Hamlets seit der Romantik bis in unsere Zeit erfährt. Die ihr von Shakespeare zugedachte Opferrolle, die sich in Wahnsinn und frühem Wassertod äußert, erwies sich als besonders geeignet, Männerfantasien zu entzünden: Über die Jahrhunderte hinweg diente Ophelia als Projektionsfläche jeweils zeittypischer Frauenbilder und wurde im 19. Jahrhundert u.a. als Inbegriff der Hysterikerin gedeutet. Umgekehrt setzten Ophelias Reize einen weiblichen Identifikationsprozess in Gang, der bis in die jüngste Gegenwart anhält. Dieser äußerte sich im 19. Jahrhundert beispielsweise in einer extravaganten Haarmode à la folle und diversen Kosmetika, die der Trägerin die Lieblichkeit Ophelias verleihen sollten.

Warum und wie Ophelia Menschen unterschiedlicher Nationalitäten immer wieder in ihren Bann zu ziehen vermag, untersucht die Ausstellung anhand von Exponaten aus den Bereichen Literatur, bildende Kunst, Musik, Soziokultur, Film, Medizingeschichte, Frauenbewegung und Populärkultur.

Eröffnet wird die Ausstellung am 22. Oktober 2010, 18 Uhr, mit Grußworten von Konstanze Söllner (Direktorin der Universitätsbibliothek), Christine Lubkoll (Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie) und einem Vortrag von Frauke Bayer (Kuratorin der Ausstellung) zum Thema “Ach, ist sie denn ertrunken? Zur Typologie der schönen Wasserleiche Ophelia von der Romantik bis zur Gegenwart”. Abgerundet wird die Vernissage durch eine Video-Projektion mit dem Titel “Ophelia was a bride of God – Ophelia was the rebel girl. Impressionen eines Weiblichkeitsmythos” und einem kleinen Empfang im Entrée der Universitätsbibliothek.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Sparkasse Erlangen, der Firma Der Beck sowie durch Leihgaben des Herbarium Erlangense, des Underground Store Nürnberg sowie der Zoologischen Sammlung Erlangen.

Die Ausstellung

Hauptbibliothek, Ausstellungsraum

Schuhstraße 1a

91052 Erlangen

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr

Vernissage

Freitag, 22. Oktober 2010

18 Uhr

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Frauke Bayer

f.bayer.nuernberg@gmx.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 221/2010 vom 7.10.2010

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