Aktuelles


Spatenstich zum TRC

„Patienten profitieren noch zügiger von Forschung“

Mit dem Spatenstich zum „Translational Research Center“ (TRC) durch Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und weitere Ehrengästen wurde heute (28.10.2010) mit dem Bau eines bundesweit einzigartigen Forschungskomplexes begonnen: Das 24,8 Millionen teure Zentrum am Universitätsklinikum Erlangen soll ab 2013 dazu dienen, die Ergebnisse der Grundlagenforschung rascher für die Patienten nutzbar zu machen. Damit wird in Erlangen eine Infrastruktur für die klinische Forschung verwirklicht, wie sie bislang an keinem anderen Universitätsstandort in Deutschland zu finden ist.

Beim Spatenstich (von links): Eugen Bauer, Leiter des

Staatlichen Bauamtes Erlangen‑Nürnberg; Prof. Dr.

Christoph Korbmacher, Vizepräsident der Universität

Erlangen‑Nürnberg, Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler,

Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität

Erlangen‑Nürnberg; Dr. Wolfgang Heubisch, Bayerisch-

er Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst;

Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des In-

neren; Gerd Lohwasser, Bürgermeister der Stadt Erlangen;

Prof. Dr. Kai‑Uwe Eckardt, Direktor der Medizinischen

Klinik 4 des Universitätsklinikums Erlangen; Markus Kill,

Architekt beim Architekturbüro Heinle, Wischer und

Partner    Foto: Uniklinikum

„Das neue Translational Research Center ist ein Meilenstein auf der Straße des Erfolgs der Erlanger Universitätsmedizin.“ Mit diesen Worten schloss der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, seine Ansprache anlässlich des Spatenstichs für das neue Gebäude. Dieses Zentrum für Translationale Klinische Forschung werde maßgeblich dazu beitragen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität und des Universitätsklinikums Erlangen auf dem Gebiet der klinischen Forschung zu stärken.

Auf 3.248 m² entstehen in der Erlanger Schwabachanlage flexibel einsetzbare Labor-Module mit gemeinsam genutzten Infrastrukturbereichen, außerdem Technikräume, Büro- und Kommunikationsbereiche. Wissenschaftler, die ausschließlich in der Forschung tätig sind und Forscher, die gleichzeitig Aufgaben in der Krankenversorgung wahrnehmen, sollen sich hier noch stärker als bisher vernetzen und intensiv zusammenarbeiten. Durch die Einrichtung sogenannter „Core units“ können kostenintensive Geräte professionell betreut und gemeinsam genutzt werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf der strukturierten Nachwuchsförderung im Bereich der Kli-nischen Forschung liegen.

Die Gesamtkosten für das neue Zentrum in Höhe von rund 24,8 Millionen Euro werden vom Freistaat Bayern getragen und teilweise aus Mitteln des Bundes gefördert. Das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg plant eine Bauzeit von drei Jahren. Der für das öffentliche Bauwesen zuständige Bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, ging in seinem Grußwort auch auf andere aktuelle Baumaßnahmen an der Medizinischen Fakultät ein und betonte, dass man an diesen Aktivitäten erkennen könne: „Der Ausbau des Medizinstandorts Erlangen, unseres ‚Medical Valley’, hat für die Bayerische Staatsregierung hohe Priorität.“

Die Translationale Forschung verfolgt das Ziel, grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell in diagnostische und therapeutische Verfahren umzusetzen. „Gleichzeitig wird der Medizinstandort Erlangen durch das neue Zentrum noch attraktiver für nationale und internationale Forscher“, erklärte der Dekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler.

Forschungscampus in der Erlanger Innenstadt

Das geplante TRC soll auf dem Gelände zwischen dem Ende des Ulmenwegs und der Schwabachanlage entstehen. Es sind drei Bauabschnitte geplant, deren erster jetzt begonnen wurde. Zu dem Gesamtkomplex gehören in unmittelbarer Nähe Einrichtungen der stationären und ambulanten Krankenversorgung im Internistischen Zentrum, Dermatologie und Nuklearmedizin, das Hochleistungszentrum für Klinische Bildgebung (Imaging Science Institute), das Humangenetische Institut, das Franz-Penzoldt-Zentrum und das neu errichtete Seminar- und Hörsaalgebäude. Die räumliche Anbindung an das Internistische Zentrum ist dabei von besonderer Bedeutung, da dort nach Inbetriebnahme des zweiten Bauabschnitts im Frühjahr 2010 insge-samt sieben Kliniken zusammengeführt werden, die die Forschungsschwerpunkte, die im TRC bearbeitet werden sollen, überwiegend tragen. Dabei handelt es sich schwerpunktmäßig um drei Forschungsbereiche, die langfristig entwickelte und international anerkannte Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät darstellen: Immunologie und Entzündungsforschung, Nieren- und Kreislaufforschung sowie Tumor-forschung mit Grenzflächen zur Immunologie und Gefäßbiologie.

„Der Baubeginn für das TRC, der durch den heutigen Spatenstich markiert wird, bedeutet für uns einen großen Schritt vorwärts“, so Prof. Schüttler bei seiner Begrüßung. Ein externes Gutachten hatte der Medizinischen Fakultät ein Defizit von rund 9.000 qm Forschungsfläche bescheinigt. Mit dem TRC wird nun über ein Drittel der fehlenden Forschungsfläche in einem Zug neu geschaffen.

„Spitzenstellung in der medizinisch-klinischen Forschung“

In seiner Empfehlung zur Genehmigung des Erlanger Förderungsantrages im Jahr 2006 hatte der Wissenschaftsrat die Entwicklungsperspektiven für das neue TRC sehr positiv bewertet: „Bei erfolgreicher Umsetzung des vorgelegten Konzeptes ist eine hohe nationale und internationale Sichtbarkeit zu erwarten, da bisher nur in wenigen Zentren so konsequent Grundlagenforschung und klinische Medizin vernetzt werden.“ Das geplante Zentrum sei geeignet, der Medizinischen Fakultät langfristig eine Spitzenstellung in der medizinisch-klinischen Forschung in Deutschland zu sichern und könne Vorbildfunktion für andere Medizinische Fakultäten haben. Der Wissenschaftsrat erwartet, dass sich in Erlangen „ein hervorragendes Zentrum etablieren wird“.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler

Tel.: 09131 / 85-33676

js@kfa.imed.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 254/2010 vom 28.10.2010

Nach oben