Aktuelles


FAU hält an Plan für Islam-Department fest

Universität freut sich über die Unterstützung des Staatsministeriums

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wird in die zweite Runde um die Förderung der Einrichtung eines Departments für die Ausbildung islamischer Gelehrter und Religionslehrer gehen. Die FAU freut sich über die positive Würdigung ihres beim Bundesforschungsministeriums eingereichten Förderantrags, da sich hiermit bestätigt, dass Erlangen-Nürnberg beste Voraussetzungen für das Projekt bietet. „Selbstverständlich werden wir in die zweite Runde gehen“, sagt die Vizepräsidentin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Prof. Johanna Haberer. „Wir sind gespannt auf die Expertise des Gutachterausschusses. Das Staatsministerium wird uns, wie im Konzept verankert, ab sofort eine Professur zuweisen. Wir werden alles daran setzen, unsere eigenen sowie die Ziele des bayerischen Staatsministeriums mit denen des Bundesforschungsministeriums in Einklang zu bringen.“

Auch Prof. Dr. Mathias Rohe, Leiter des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung sowie Gründungsdirektor des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa, sieht die Arbeit der FAU bestätigt. „Wir freuen uns über die positive Würdigung und werden uns in jedem Fall daran machen, weitere Strukturen zu schaffen, und hoffen dann in der zweiten Runde eine Förderung des Bundes zu erhalten. Erlangen-Nürnberg ist schließlich ein idealer Standort, wir haben bundesweit die längste Erfahrung in diesem Wissenschaftsbereich vorzuweisen.“ Neben Islamwissenschaft und Arabistik/Semitistik verfügt die Universität insbesondere in Theologie sowie auch in Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, Kulturgeographie, Geschichtswissenschaft und Erziehungswissenschaften über einschlägige Schwerpunkte in Forschung und Lehre.

Als erste Universität Deutschlands hat die FAU im Jahr 2003 mit der Ausbildung von Lehrkräften für den „Schulversuch Islamunterricht“ begonnen. Dieses als „Erlanger Modell“ bezeichnete Projekt stellt ein Vorläufermodell für einen künftigen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes dar. Der Schulversuch ist inzwischen unter der Bezeichnung „Islamischer Unterricht“ auf rund 250 Standorte in Bayern ausgeweitet worden. Das an der FAU entwickelte Schulbuch für den Islamischen Religionsunterricht „Saphir“ wurde mit dem European Schoolbook Award 2009 ausgezeichnet.

Europaweit einzigartig ist das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE), das 2008 gegründet wurde. Es befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für muslimisches Leben in Europa sowie mit der Entwicklung einer muslimischen Identität. Das EZIRE bietet erprobte Module für staatsbürgerliche, soziale und gesellschaftliche Fortbildungsveranstaltungen u. a. für Imame an.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Mathias Rohe

Tel.: 09131/85-22823

Mathias.Rohe@jura.uni-erlangen.de

Vizepräsidentin

Prof. Johanna Haberer

Tel.: 09131/85-26601

johanna.haberer@online.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 234/2010 vom 14.10.2010

Nach oben