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Zum Tod von Peter Horst Neumann

Erlanger Literaturwissenschaftler und Lyriker verstorben

Prof. Dr. Peter Horst Neumann, früherer Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg, ist am 27. Juli 2009 im Alter von 73 Jahren verstorben.

Geboren 1936 in Neiße (Oberschlesien), studierte Peter Horst Neumann von 1955 bis 1958 zunächst Musik, dann Germanistik in Leipzig. Ab 1958 setzte er sein Studium der Germanistik, Philosophie, Kunst- und Musikwissenschaften an der Freien Universität Berlin, ab 1960 in Göttingen fort. 1965 erfolgte dort die Promotion bei Walter Killy.

Als Assistent von Prof. Dr. Ulrich Fülleborn wirkte Neumann von 1965 bis 1968 erstmals in Erlangen, ehe er dem Ruf auf einen Lehrstuhl an der Universität Fribourg (Schweiz) folgte. 1980 wechselte er auf einen Lehrstuhl nach Gießen. Drei Jahre später kehrte er nach Erlangen zurück und übernahm den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte, den er bis zu seiner Emeritierung 2001 leitete.

In seinen Forschungen beschäftigte sich Prof. Dr. Neumann vor allem mit der Literatur der klassisch-romantischen Zeit, der Lyrik von der Aufklärung bis zur Gegenwart, Textvertonungen (Klavierlied, Literaturoper) und Libretti, den Wandlungen des Werkbegriffs und dem künstlerischen Zitat.

Von 1984 bis 2002 war Professor Neumann Präsident der Internationalen Eichendorff-Gesellschaft und seit 2000 Gründungsvorsitzender der Goethe-Gesellschaft Erlangen. Der Mitbegründer der Nürnberger Autorengespräche war Mitglied verschiedener Jurys und staatlicher Kommissionen, u. a. des Bayerischen Staatspreises und des Peter-Huchel-Preises.

Außerhalb der Germanistik ist Peter Horst Neumann vor allem als Lyriker bekannt. Für seine fünf Gedichtbände wurde er mit dem Eichendorff-Preis, dem Nikolaus-Lenau-Preis und dem Niedersächsischen Kulturpreis Schlesien ausgezeichnet.

uni | mediendienst | aktuell Nr. 196/2009 vom 29.07.2009

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