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Schwarz-weiße Welten

Das königliche Spiel als Weltentwurf und Wirklichkeitsdeutung

Vom 1. bis 3. April widmet sich eine interdisziplinäre Tagung unter Leitung von Prof. Dr. Erika Greber, Inhaberin des Lehrstuhls für Komparatistik an der Universität Erlangen-Nürnberg, und PD Dr. Markus May, derzeit an der LMU München, den kulturellen Manifestationen des Schachspiels in Literatur, bildender Kunst und Design, Musik und Philosophie. Die Tagung ist öffentlich. Veranstaltungsort ist die Aula im Egloffsteinischen Palais der Volkshochschule Erlangen, Friedrichstraße 17.

Das Spektrum der Vorträge dieser kulturwissenschaftlich ausgerichteten Tagung reicht vom Schachspiel in der arabischen Literatur über Schach als Fokus einer enzyklopädischen Ordnung mittelalterlichen Wissens sowie Überlegungen zu Schach in politisch-ideologischen Diskursen bis zu Schach als Strukturmodell für Thriller und Kriminalroman. Hinzu kommen Beiträge, die der Diskussion ästhetischer Probleme im Umgang mit Schach als Modell in Musik, Film und Design gewidmet sind. Den Organisatoren ist es gelungen, 17 renommierte Wissenschaftler aus ganz Europa als Referenten zu gewinnen. Die Universität Erlangen-Nürnberg ist – neben den Veranstaltern – mit Prof. Dr. Hinrich Hudde (Romanistik) und Dr. Claudia Ott (Orientalistik) vertreten.

Das Innovationspotential dieser Veranstaltung hat auch die Volkswagen-Stiftung erkannt, die die Tagung finanziell unterstützt. Anders als bisherige wissenschaftliche Unternehmungen, die dem Gegenstand Schach gewidmet waren, wird hier ein Schwerpunkt auf strukturelle Analogien, ästhetische Reflektionen und ideologische Besetzungen gelegt, die mit dem Gebrauch des Schachs als eines Modells zur Erfassung und Deutung von Welt und Wirklichkeit in den Künsten, aber auch in anderen Diskursen der Wissensspeicherung und -tradierung verbunden sind.

Die Erlanger Universität hat übrigens einen besonderen Bezug zum Schach: Der legendäre Rekordweltmeister Emanuel Lasker, der den Titel ganze 27 Jahre behaupten konnte, wurde 1900 mit einer Arbeit “Über Reihen auf der Convergenzgrenze im Fach Mathematik” an der Universität promoviert.

Anmeldung: Isabelle Urban, Tel.: 09131/85-22419, Isabelle.Urban@komp.phil.uni-erlangen.de

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Erika Greber

Tel.: 09131/85-29352

erika.greber@komp.phil.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 63/2009 vom 30.03.2009

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