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Angewandte Mathematik mal zwei

Doppeljubiläum mit Verleihung der Ehrendoktorwürde

Ein 40-jähriges und ein 60-jähriges Jubiläum kann das Department Mathematik der Universität Erlangen-Nürnberg in diesem Jahr gleichzeitig feiern. Dazu wird am Freitag, 6. November 2009, um 10.00 Uhr in die Aula im Erlanger Schloss geladen. Zum Höhepunkt des Festakts verleiht die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Rolf Rannacher, Universität Heidelberg.

Für die Angewandte Mathematik kann das Department 2009 zu Recht ein Doppeljubiläum geltend machen. Mit der Einrichtung der Lehrstühle für Angewandte Mathematik als Teil der Technischen Fakultät in den Jahren 1968 und 1970, aus denen das Institut für Angewandte Mathematik hervorging, wurde dieser Bereich an der Friedrich-Alexander-Universität in Lehre und Forschung im größeren Umfang etabliert. Dem vorausgegangen war allerdings schon im Jahre 1950 die Besetzung eines Lehrstuhls für Angewandte Mathematik am Mathematischen Institut, wobei der Lehrstuhlinhaber insbesondere für die Betreuung der “Zuse Z23″ zuständig war, der ersten elektronischen Rechenanlage an der Universität.

Frühzeitig auf dem rechten Weg

Damit wurden bereits sehr früh in Erlangen Entwicklungslinien eingeschlagen, die heute die Angewandte Mathematik prägen und ausschlaggebend dafür sind, dass Mathematik nicht mehr vorrangig als theoretische Disziplin, sondern als eine der zentralen Hochtechnologien begriffen wird. Auf dem Gebiet der Lehre, insbesondere aber in immer zahlreicheren Forschungskooperationen haben sich die Angewandte Mathematik und die Ingenieurwissenschaften, die zunehmend auf Modellen und Simulationen aufbauen, einerseits stark verzahnt. Zum anderen, eng damit verknüpft, spielt die Mathematik inzwischen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Simula­tionswerkzeugen. Zu deren überwältigendem Erfolg tragen nicht nur Fortschritte in der Computer- und Softwaretechnologie bei; unverzichtbar sind neuartige und effiziente mathematische Algorithmen als treibende Kraft.

Während des Festakts “40/60 Jahre Angewandte Mathematik in Erlangen” werden der Rektor der Universität, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, und der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Frank Duzaar, die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Rolf Rannacher als einen der profiliertesten deutschen Vertreter der Numerischen Analysis und des Wissenschaftlichen Rechnens verleihen. Die Laudatio hält der Sprecher des Departments Mathematik, Prof. Dr. Peter Knabner. Der Festvortrag von Prof. Rannacher hat das Thema “Adaptivität in der Finite-Elemente-Methode als Optimierungsproblem”. Musikalisch umrahmt wird die Festveranstaltung mit Darbietungen von Mitarbeitern des Departments Mathematik.

Zur Person

Rolf Rannacher, geboren 1948 in Leipzig, hat in Frankfurt/Main studiert und war danach am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn tätig, wo er im Jahr 1978 habilitiert wurde. Auf einen USA-Aufenthalt folgte seine Zeit als Professor für Angewandte Mathematik am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Erlangen (1980-1983), bevor er im Jahr 1983 auf einen Lehrstuhl an die Universität Saarbrücken wechselte. Im Jahr 1988 folgte er bei Rufen an die Universitäten Darmstadt, Zürich und Heidelberg dem letzteren und blieb der Universität Heidelberg bis heute treu.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg würdigt mit der Auszeichnung seine Verdienste um die Numerische Analysis, insbesondere um die Entwicklung und das Verständnis effizienter Lösungsverfahren für Strömungs- und Optimierungsprobleme.

An die Jubiläumsfeier am Vormittag schließ sich ab 14.00 Uhr ein Kolloquium ehemaliger Erlanger Mathematiker zur Angewandten Mathematik an. Der gesamte Programmablauf ist unter www.mathematik.uni-erlangen.de/aktuellesdep/jubilaeum einzusehen.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Wilhelm Merz

Tel.: 09131/85-27012

merz@am.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 285/2009 vom 29.10.2009

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