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Höhepunkte unter dem Himmelszelt

120 Jahre Dr. Karl-Remeis-Sternwarte: Tag der offenen Tür

Am Samstag, 24. Oktober 2009, jährt sich zum 120. Mal die Eröffnung der Dr. Karl-Remeis-Sternwarte in Bamberg, die heute das Astronomische Institut der Universität Erlangen-Nürnberg beheimatet. Mit einem bunten, reichhaltigen Programm für alle, die sich für die Himmelsbeobachtung begeistern, lädt die Sternwarte deshalb an diesem Datum zu einem Tag der offenen Tür in die Sternwartstraße 7 in Bamberg. Von 14.30 bis 24 Uhr gibt es für wissbegierige “junge Füchse” ebenso wie für “alte Hasen” viel Neues zu hören und zu bestaunen. Die Veranstalter hoffen auf klaren Himmel, damit sich auch der Blick durch die Linse eines der großen Teleskope lohnt. Für die Remeis-Sternwarte ist das Jubiläum der Höhepunkt im Internationalen Jahr der Astronomie 2009.

Im Oktober 1889 eröffnet: Die Dr. Karl-Remeis-
Sternwarte in Bamberg, heute Astonomisches
Institut der Universität Erlangen-Nürnberg.

Das Programm spannt einen weiten Bogen von der Gründung der Sternwarte bis zu aktuellen Fragen der modernen Astrophysik. Zum ersten Mal wird das neue Radioteleskop vorgestellt; zur Messung der Radiostrahlung von der Sonne finden hier stündlich Demonstrationen statt. Die vor kurzem überarbeitete Ausstellung historischer Instrumente und Grafiken führt in die Anfänge der Astronomie. Sechs Vorträge behandeln verschiedene Themen rund um die Astronomie und die Bamberger Sternwarte. Ein Film mit dem Titel “Eyes on the Skies” wird gezeigt und Experimente, Prinzipien und die astrophysikalische Anwendung der Spektroskopie erläutert. Für Kinder gibt es spezielle Rundgänge und eine kleine Bastelgruppe.

Die wichtigste Attraktion hängt allerdings vom Wetter ab. Denn bei klarem Himmel haben die Besucher ab Einbruch der Dämmerung die Möglichkeit, den Planeten Jupiter, dessen Position zur Erde zur Zeit sehr günstig ist, und andere Hightlights am Nachthimmel einmal ganz nah vor die Linse der großen Teleskope zu bekommen. Die Sternbilder des Firmaments, zu denen sich hell strahlende Himmelskörper aus unserem Blickwinkel gruppieren, können ebenfalls bei eigener Anschauung erläutert werden, wenn die Sicht frei ist.

Die Dr. Karl-Remeis-Sternwarte

Die Dr. Karl-Remeis-Sternwarte wurde am 24. Oktober 1889 als private Stiftung eröffnet. Die Stiftung geht auf den Bamberger Juristen Dr. Karl Remeis zurück, der in seinem Testament 400.000 Mark mit der Auflage stiftete, in Bamberg eine Sternwarte zu errichten. Das Gehalt des diensthabenden Astronomen und seines Assistenten wurde zu dieser Zeit aus Stiftungsmitteln gezahlt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Sternwarte in städtische Trägerschaft über, bis sie 1962 an die Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert wurde. Seit 2007 ist das Astronomische Institut Mitglied des Forschungszentrums Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) der Universität Erlangen-Nürnberg. Durch die Verbindung von moderner astrophysikalischer Forschung, Ausbildung von Studierenden der Physik und Öffentlichkeitsarbeit ist es gelungen, die Dr. Remeis-Sternwarte als wichtiges historisches Dokument einer der letzten nur unwesentlich veränderten Sternwarten des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Deutschland zu erhalten und dennoch Forschung des 21. Jahrhunderts in internationaler Ko­operation zu betreiben.

Im Detail ist das Programm des Tags der offenen Tür der Dr. Remeis-Sternwarte im Internet unter www.sternwarte.uni-erlangen.de einzusehen. Parkplätze stehen auf dem Gelände des nahegelegenen E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums zur Verfügung.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Ulrich Heber

Tel.: 0951/9522214

heber@sternwarte.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 272/2009 vom 21.10.2009

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