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Hoffnung und Verantwortung

8. Ethiktag des Uni-Klinikums mit Schwerpunkt zur klinischen Praxis

Zum Thema “Hoffnung und Verantwortung in der klinischen Praxis” findet am Samstag, 17. Oktober 2009, von 10.00 bis 18.00 Uhr der 8. Ethiktag des Klinischen Ethikkomitees des Universitätsklinikums Erlangen und der Professur für Ethik in der Medizin statt. Der Ethiktag ist ein offenes Forum für den Austausch von Positionen und Perspektiven zur Ethik in der Medizin.

Hoffnung spielt im Rahmen von medizinischen Behandlungen eine ebenso große Rolle wie die Verantwortung für ethisch oft sehr komplexe Fragen. So müssen am Ende des menschlichen Lebens etwa im Umgang mit Patientenverfügungen, bei der Behandlung von nicht mit dem Leben vereinbaren Erkrankungen von Neugeborenen, bei Transplantationen oder in der Intensivmedizin oft schwierige Entscheidungen getroffen werden. Diese Konflikte fordern Patientinnen und Patienten, Angehörige, Ärzteschaft und Pflegende immer wieder heraus. Auf dem 8. Ethiktag des Universitätsklinikums Erlangen werden renommierte Wissenschaftler und erfahrene Praktiker in Vorträgen und Workshops Probleme und Handlungsmöglichkeiten erörtern.

PD Dr. Stephan Sellmaier, Geschäftsführer des Münchner Kompetenzzentrums Ethik, wird in seinem Vortrag “Hoffnung und Verantwortung in der Medizin” das Thema aus einer philosophischen Perspektive beleuchten. Prof. Dr. Hans G. Ulrich, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie II (Ethik) an der Universität Erlangen-Nürnberg, vertieft das Thema aus einer theologischen Perspektive. PD. Dr. Tanja Krones, Klinische Ethikerin am Universitätshospital in Zürich, wird in ihrem Beitrag “Getäuschte Hoffnung? Pränataldiagnostik und Ethik” die Auswirkungen der modernen diagnostischen Verfahren auf die Schwangerschaft betrachten. Im Hauptvortrag wird Prof. Dr. Eberhard Klaschik, vormals Professur für Palliativmedizin an der Universität Bonn, auf das Thema “Hoffnung geben in der Palliativmedizin. Zur Verantwortung des Arztes” eingehen. Gerade bei der schmerzlindernden Behandlung und umfassenden Betreuung am Lebensende spielt die Frage nach der Hoffnung eine große Rolle. Was können Menschen angesichts des absehbar gewordenen Todes noch hoffen? Wie können Ärzte und Pflegende in einer solchen Situation den Patientinnen und Patienten, aber auch ihren Angehörigen noch Hoffnung geben?

In vier Workshops gibt es die Möglichkeit, sich intensiver mit Aspekten von Hoffnung und Verantwortung in der klinischen Praxis zu beschäftigen. Dort wird ein weites Spektrum an Themen diskutiert: Hoffnung und Verantwortung aus ökumenischer Sicht (Hans G. Ulrich und Hans Baumgartner), “Guter Hoffnung sein” und pränatale Diagnosen (Tanja Krones und Andreas Frewer), Hoffnung im Rahmen der Hospizbetreuung (Ursula Diezel und Uwe Fahr) sowie Hoffnung und Pflege (Anne-Karin Simbeck und Karolina Clauss). Zum Abschluss des Ethiktags gibt es eine “Öffentliche Sprechstunde” (Andreas Frewer und Wolfgang Rascher) des Ethikkomitees zur Diskussion aktueller Fälle und Probleme mit Vorstellung des neuen “Jahrbuch Ethik in der Klinik” (JEK 2009).

Der Ethiktag ist eine Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen, Ärzte und Pflegende sowie für alle anderen interessierten Berufsgruppen im Gesundheitswesen. In begrenztem Umfang können auch weitere Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Journalistinnen und Journalisten sind ebenfalls zum 8. Ethiktag eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.: 09131/85-26430 (Sekretariat der Professur für Ethik in der Medizin) oder im Internet unter www.ethiktag.uni-erlangen.de (mit Angabe des gewählten Workshops).

Für Mitarbeiter des Uni-Klinikums und der Universität Erlangen-Nürnberg ist die Teilnahme ebenso wie für Pressevertreter kostenlos. Externe Gäste können sich für einen Beitrag von 50 Euro anmelden (ermäßigt: 40 Euro). Weitere Informationen zum Programm finden sich im Internet unter: www.ethiktag.uni-erlangen.de.

Das Klinische Ethikkomitee wurde 2002 am Universitätsklinikum Erlangen auf Initiative engagierter Wissenschaftler und des Klinikumsvorstands eingerichtet. Es bietet ein Forum für die Auseinandersetzung mit moralischen Fragen der Medizin. Arbeitsgruppen des Ethikkomitees beschäftigen sich u. a. mit Problemen der Aufklärung von Patientinnen und Patienten, ethischen Konflikten am Lebensbeginn, Patientenverfügungen sowie der Ethikberatung auf den Stationen. Im Rahmen der Beratung haben Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende sowie Angehörige die Möglichkeit, gemeinsam schwierige Entscheidungen mit Hilfe von Moderatoren und Experten zu besprechen.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Andreas Frewer

Tel.: 09131/85-26431

Dr. Uwe Fahr

Tel.: 09131/85-26435

uwe.fahr@ethik.med.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 253/2009 vom 12.10.2009

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