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Neues geisteswissenschaftliches DFG-Graduiertenkolleg an der FAU

„Präsenz und implizites Wissen“ fokussiert den Kulturvergleich

„Präsenz“ kann als zeitliche und räumliche Gegenwart und Unmittelbarkeit definiert werden. Wissenschaftliche Analysen hierzu sind meist auf die europäische Ideengeschichte und dort auf ästhetische Fragen beschränkt. Der neue Ansatz des DFG-Graduiertenkollegs „Präsenz und implizites Wissen“ erweitert die Debatte um die Dimension des Kulturvergleichs. Die Doktoranden/innen sollen in kulturvergleichender Perspektive historische und aktuelle Diskurse zur Präsenz in verschiedenen gesellschaftlichen Funktionsbereichen wie Religion, Kunst, Politik, Medien oder Populärkultur untersuchen.

Prof. Dr. Heike Paul / Foto: privat 

Prof. Dr. Heike Paul.

Foto: privat

Eine weitere Forschungshypothese lautet, dass Präsenz und implizites Wissen in einem wechselseitigen Begründungszusammenhang stehen. Die Diskursivierung von Präsenz kann aus einer Interdependenz mit implizitem Wissen heraus erklärt und auf diese Weise für die Analyse zugänglich gemacht werden. Das Forschungsdesign des Kollegs verbindet somit die kulturwissenschaftliche Diskussion über Präsenz mit sozialwissenschaftlichen Theorien des impliziten Wissens sowie kulturvergleichende Forschung(in den Kulturräumen Nordamerika, Naher Osten, China, Lateinamerika, Indien, Osteuropa) mit funktionaler Analyse und theoretischer Reflexion. Es betreibt damit zugleich geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung und ermöglicht auch gegenstandsbezogene Einzelanalysen.

Am Kolleg beteiligte Fächer sind die Amerikanistik, Komparatistik, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Sinologie, Soziologie sowie die Systematische Theologie.

Das Graduiertenkolleg startet voraussichtlich zum 1. April 2012.

Zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) insgesamt 18 neue Graduiertenkollegs ein. Die Neueinrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 60 Millionen Euro.

Weitere Informationen für die Medien:

Sprecherin:

Prof. Dr. Heike Paul

Tel.: 09131/85-22437

heike.paul@amer.phil.uni-erlangen.de

Wiss. Mitarbeiter für Forschungsplanung:

Dr. Christoph Ernst

Tel.: 09131/85-22962

Christoph.Ernst@thewi.phil.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 21/2011 vom 23.5.2011

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