Schwangerschaft nach Krebsbehandlung


Wissenschaftler diskutieren am Uniklinikum über Fruchtbarkeitsschutz

Die Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) ist Freitag und Samstag, 18. und 19. Januar 2008, Treffpunkt für Fortpflanzungs-Wissenschaftler aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich. Unter der Leitung von PD Dr. Ralf Dittrich und PD Dr. A. Müller geht es um das Thema des Fruchtbarkeitsschutzes für Krebs-Patientinnen. Krebskranke Frauen müssen bisher oft auf eigenen Nachwuchs verzichten, weil ihre Krebserkrankung zwar geheilt ist, aber die Eierstöcke durch eine Chemo- oder Strahlentherapie auf Dauer geschädigt wurden. „Diesen Frauen wollen wir helfen, nach ihrer Heilung ein Kind zu bekommen“, so Dr. Dittrich.

Beim 4. Arbeitstreffen des Arbeitskreises „FertiProtekt“ tauschen sich die Wissenschaftler über den Stand ihrer Forschungsarbeiten aus. Von besonderem Interesse sind dabei die Ergebnisse aus der Erlanger Frauenklinik. „Krebskranken Frauen wird vor ihrer Behandlung mit einer Bauchspiegelung Eierstockgewebe entnommen. Dieses Gewebe wird mit einem speziellen Verfahren so schonend eingefroren, dass es nach Ende der Krebsbehandlung aufgetaut und in die Patientin funktionsfähig zurück verpflanzt werden kann“, sagte Dr. Dittrich. Damit rücke auch in Deutschland die Schwangerschaft nach der Transplantation von eingefrorenem Eierstockgewebe in greifbare Nähe. Weltweit ist dies bislang nur in drei reproduktionsmedizinischen Zentren in Israel und Belgien geglückt.

Während die gut etablierte Methode des Einfrierens von Samenzellen in flüssigem Stickstoff bei -196 Grad Celsius (Kryokonservierung) in Deutschland flächendeckend von zahlreichen reproduktionsmedizinisch tätigen Zentren angeboten wird, ist die Durchführung fruchtbarkeitserhaltender (fertilitätsprotektiver) Maßnahmen bei der Frau wesentlich komplexer und wird überwiegend nur in wenigen universitären Zentren angeboten, obwohl der Bedarf groß ist.

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Johannes Eissing
Tel.: 09131/85-36102
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uni | mediendienst | aktuell Nr. 16/2008 vom 18.01.2008

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