Neuer Test auf Herpesviren


Erlanger Forscher entwickeln Nachweismethode für Tumorauslöser

Wissenschaftler vom Virologischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg haben einen Test entwickelt, mit dem man ein Herpesvirus nachweisen kann, das als Auslöser eines bösartigen Tumors - des Kaposi-Sarkoms - gilt. Mit Unterstützung der Bayerischen Patentallianz GmbH konnte die Universität Erlangen-Nürnberg das Patent jetzt an das amerikanische Biotechnologieunternehmen Epiphany Biosciences übertragen.

Das Protein, das die Forscher um den Virologen PD Dr. Frank Neipel entdeckten, ist ein Bestandteil des Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8). Fast alle Patienten, die an einem Kaposi-Sarkom erkranken, sind mit diesem Herpesvirus infiziert. Das Sarkom kommt häufig bei Menschen vor, die an AIDS leiden.

„Das menschliche Immunsystem reagiert sehr sensibel auf das Protein und bildet Antikörper dagegen“, erklärt Frank Neipel. „Wenn wir dieses Protein bzw. die Antikörper im Blut nachweisen, sind wir in der Lage, sehr genau zu sagen, ob der Patient mit dem HHV-8 Virus infiziert ist und am Kaposi-Sarkom erkranken könnte bzw. schon erkrankt ist.“

Die Entdeckung der Erlanger Forscher könnte dazu beitragen, Therapien gegen die Virusinfektion oder sogar das Kaposi-Sarkom zu finden. Denkbar ist auch, Blut- und Organspenden zum Schutz der Empfänger auf das Herpesvirus zu testen.

Weitere Informationen für die Medien

PD Dr. Frank Neipel
Tel.: 09131/85-23786
neipel@viro.med.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 59/2008 vom 16.12.2008

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