Intelligenter Navigator an Bord


Erlanger Informatiker entwickeln Mikroprozessoren für die Zukunft

Eingebettete Systeme sind überall - oft auch dort, wo man sie nicht vermutet. Insbesondere für Fahrerassistenzsysteme in Autos gilt: Je kleiner das Gerät, desto komplexer Soft- und Hardware. Wissenschaftler des Lehrstuhls für Hardware-Software-Co-Design der Universität Erlangen-Nürnberg, geleitet von Prof. Dr. Jürgen Teich, haben sich zum Ziel gesetzt, den Entwicklungszyklus von elektronischen Produkten und der darin eingebetteten Software zu verkürzen. Jetzt haben Prof. Teich und seine Mitarbeiter intelligente video-basierte Fahrerassistenzsysteme auf der Grundlage von rekonfigurierbarer Hardware entwickelt. Die Ergebnisse präsentieren die Informatiker vom 4. bis zum 9. März 2008, auf der Messe CeBit in Hannover, Halle 9, Stand B20.

Exzellenter Rechner für Versuche
am Lehrstuhl für Hardware- Software-
Co-Design: Die Erlangen Slot Machine.
Foto: Mateusz Majer

Fahrerassistenzsysteme sind elektronische Geräte in Kraftfahrzeugen zur Unterstützung des Fahrers. Sie sorgen dafür, dass alle Insassen sicher und komfortabel ans Ziel gelangen. Auf der Grundlage eines programmierbaren integrierten Schaltkreises (Field Programmable Gate Array, kurz FPGA) gelang es den Erlanger Wissenschaftlern, einen rekonfigurierbaren Supercomputer herzustellen, die so genannte Erlangen Slot Machine. Damit konnten sie nachweisen, dass sich komplexe, kontextabhängige Fahrerassistenzfunktionen kostengünstig und dennoch in Echtzeit einbauen lassen.

Forschung am Lehrstuhl für Hardware-Software-Co-Design
Die Forschungsgebiete des Lehrstuhls für Hardware-Software-Co-Design der Universität Erlangen-Nürnberg umfassen alle Aspekte des systematischen Entwurfs (CAD) eingebetteter Systeme, speziell die Arbeitsgebiete Ablaufplanung (Scheduling), Platzierung, Verdrahtung sowie Lastverteilung. Untersucht werden innovative und adaptive Rechnerstrukturen und Spezialprozessoren und deren Programmierung als auch die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen wie Simulatoren, Compiler und Prototypen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden diskrete Optimierungsmethoden, insbesondere lokale und globale Suchverfahren, lineare Programmierung, Mehrzieloptimierungsverfahren und deren Anwendung im Kontext der optimalen Auslegung technischer Systeme. Weitere Informationen unter: www12.informatik.uni-erlangen.de

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Teich
Lehrstuhl für Informatik 12
Tel.: 09131/85-25150
teich@informatik.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 07/2008 vom 13.02.2008

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