Erste Erfolge bei Jagd auf Krebs-Virus


Forscher an der Chirurgischen Klinik identifizieren Proteinstruktur

Erfolgreiche Jagd nach einem Krebsvirus, das als Auslöser für eine der häufigsten Tumorerkrankung gilt: Der Abteilung für Molekulare und Experimentelle Chirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Stürzl gelang es zusammen mit dem Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen (Arbeitsgruppe PD Dr. Neipel) sowie dem Hemholtz-Zentrum München alle Proteine des Humanen Herpesvirus-8 in infizierten Zellen aufzuspüren. „Die Identifikation des Aufenthaltsortes der verschiedenen Proteine bietet wichtige Ansatzpunkte, um Behandlungsansätze für virusbedingte Tumoren zu entwickeln“, sagte Prof. Stürzl.

Das humane Herpesvirus-8 wird mit der Entstehung eines Lymphdrüsen-Krebses und des Kaposi-Sarkoms in Verbindung gebracht. Das Kaposi-Sarkom ist der häufigste Tumor weltweit und ist vor allem eine im Zusammenhang mit Aids auftretende Krebserkrankung. Das Forschungsergebnis wird in der Februarausgabe des international renommierten „Journal of Virology“ veröffentlicht (erschienen 31.1.2008). Der Titel des Beitrages lautet: „Sander, G., A. Konrad, M. Thurau, E. Wies, R. Leubert, E. Kremmer, H. Dinkel, T. Schulz, F. Neipel & M. Stürzl: Intracellular localization map of HHV-8 proteins.“

Systembiologie ist ein neuer Zweig der Biowissenschaften, mit dem biologische Prozesse/Organismen in ihrer Gesamtheit analysiert werden. Sie untersucht das Verhalten und das Verhältnis aller Elemente in einem bestimmten biologischen System während es funktioniert. Erstmals wurden systembiologische Ansätze am Universitätsklinikum Erlangen erfolgreich für Untersuchungen zum Verständnis virusinduzierter Tumoren eingesetzt.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Michael Stürzl
Tel.: 09131/85-36331
michael.stuerzl@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | forschung Nr. 04/2008 vom 04.02.2008

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